2009/11/20
ein kleines dickes meerschwein outet sich
ich prangere mich an.
name: martin gantner
beruf: falter-journalist
mein vergehen:
eine kurzmeldung über die verleihung des wolfgang-lorenz-gedenkpreises, bei der kollegin ingrid brodnig in der jury vertreten war (s.u.)
meine geschichte mit dem bislang stärksten feedback:
eine kurzmeldung über die verleihung des wolfgang-lorenz-gedenkpreises, bei der kollegin ingrid brodnig in der jury vertreten war (s.u.)
noch nie war der nachhall auf meine arbeit so groß. knapp gefolgt von einem artikel über pornographie - erschienen im internet! (porno, na und?)
alter: 28
meine texte entstehen: am computer.
ich recherchiere mit: telefon, computer, bücher, recherche vor ort
meine diplomarbeit habe ich geschrieben über:
vier öffentlich-rechtliche online-medien zwischen theoretischer verheißung und profaner realität - ein empirischer und systemtheoretischer vergleich.
geplantes zusatzkapitel zu meiner arbeit:
wie protagonisten der online-community printmedien zur ironiefreien zone erklärt haben
warum ich diesen eintrag schreibe:
blogeinträge von martin blumenau und digiom ("...wer solche meldungen verfasst ((also ich)), ist vermutlich nur neidisch oder hat angst vor ihrer ((also ingrid brodnigs)) konkurrenz. und gerade frauen, erst recht junge frauen, werden ja gerne in in dieser weise gedisst. shame on them, whoever they are!)
eine meiner lieblingskolleginnen beim falter heißt: ingrid brodnig
der vollständigkeit halber:
stell ich meine heftig umstrittene, bierernste arbeit online
falter 47/s4 "Ingrid Brodnig saß vergangene Woche in der Jury des Wolfgang-Lorenz-Gedächtnispreises. ORF-Programmdirektor Lorenz hatte seinerzeit das 'Scheiß-Internet' verdammt. Mit letzter Kraft verhinderte Brodnig, dass Falter-Chefredakteur Armin Thurhher abgepreist wurde. Statt seiner bekamen die Wiener Grünen den Award."
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fein, jetzt wissen wir, wer's geschrieben hat, aber nicht, wieso:)
AntwortenLöschenwenn ich jetzt schreibe, dass es sich dabei um ironie handelte, glaubt mir das ja ohnedies keiner und dennoch: so war es. ich fand es lustig. nicht mehr und nicht weniger.
AntwortenLöschenIch konnte mich krankheitsbedingt nicht an dieser Diskussion beteiligen, aber ich hielt die Kurznotiz im Falter eher für eine Verarschung des Chefredekteurs denn ein Dizzen von Ingrid Brodnik, aber die heftige Reaktion darauf zeigt zumindest, dass der Versuch nicht ganz geglückt ist.
AntwortenLöschenKommentar einer außen- (aber hoffentlich nicht daneben)stehenden Falterleserin:
AntwortenLöschenMit *sehr* gutem Willen konnte man diese Notiz für einen ziemlich schiefgegangenen internen Schmäh halten, der den Weg nach draußen nicht hätte finden sollen. Man könnte aber auch sagen, dass es einem Journalisten nicht nur aber gerade auch angesichts der laufenden Meerschweinchendebatte klar sein hätte können, wie dieser Kommentar "draußen" ankommt. Ich hoffe auf eine Klarstellung im nächsten Falter.
Ich find's nicht ironisch. Ironisch hätte ich den Kommentar z.B. gefunden, wenn er in die Richtung "Armin Thurnher hatte schon eine Dankesrede in der Schublade" gegangen wäre anstatt Ingrid Brodnig so eine Art Amtsmissbrauch zu unterstellen.
AntwortenLöschendass das mit dem irnoie-schmäh nicht klappen wird, haben sowohl jana als auch ich schon vorab erwähnt. erstens, weil die restlichen texte dieser spalte super-straight waren und zweitens weil sich ironie auch durch witz auszeichnen sollte. und die verwendung des wortes "gepreist" (hihihi) allein macht das nicht.
AntwortenLöschennimmst du, herr gantner, baueropfermäßig auch noch die schuld am mit AT gezeichneten fehlerhaften seite 3-dings auf dich?
war auch thema hier http://fm4.orf.at/stories/1632150/ und harrt einer antwort.
wie ja auch die frage von jana noch im raum steht.
aber den rückkanal den fürchten sie halt wie das weihwasser, die holzler...
martin blumenau
anonym bin ich im vorigen post nicht um den at zu verarschen, sondern weil dieses vorsintflutliche blog-system hier mein profil nicht frißt und den post schon einmal gelöscht.
AntwortenLöschenbitte der diplomarbeit auch die entsprechende handhabungspraxis folgen lassen.
@mag: ja, brat mir einer einen storch.
AntwortenLöschensoll das etwa heißen, dass die freud am eigenen witz auch bei falter-mitarbeiterInnen in die arbeit einfließt? mitunter sogar über die sorgfaltpflicht obsiegt? schade, wenn der witz dann in die hose geht.
aber gut, dass du das nur hier im blog zugibt, da wird ER dies eingeständnis wohl kaum finden:-P
ad meine vorrednerin (außen-, aber hoffentlich nicht daneben stehende falterleserin):
dem begehr nach klarstellung schließe ich mich an, schon allein, damit nicht wieder ein sagt "Anonym? Das kann ich nicht ernst nehmen."
Gruß
digiom a.k.a. Jana Herwig
P.S.: Heute oder morgen wird dieser Blog seinen besten, je zu verzeichnenden Traffic haben - wetten? Scheiss-Internet!
wenn die frage von jana jene nach dem motiv war, so steht die antwort bereits weiter oben. als begründung muss "ironie" reichen, auch wenn martin blumenau eben jenes motiv nicht gelten lassen möchte. es sei ihm unbenommen. dass ich mit dieser kurzmeldung meine kollegin diffamieren wollte, ist aber schlicht unwahr.
AntwortenLöschenBei Herrn Blumenau scheint der Ironie-Detektor wirklich sehr ernst gestört zu sein ... (aber das hat er ohenehin auf fm4.orf.at bislang schon x-mal als Kommentar zu seinen Ausführungen lesen dürfen).
AntwortenLöschen@mag die antwort auf die frage "Wieso" ist also "ich wollte ironisch sein"?
AntwortenLöschendiffamierung hat dir keineR vorgeworfen.
lediglich inkaufnahme einer darstellung der kollegin brodnig als eine, die sich für arbeitgebertreue über ihre integrität hinwegsetzen würde - im fall einer journalistin eine besonders dramatische inkaufnahme.
die unterstellung von neid vor konkurrenz war freilich spekulation.
dass sich gerade über das ansehen von (jungen) frauen für einen witz hinweggesetzt wird war hingegen keine. das ist traurige alltagspraxis und wird durch die moeglichkeit, einen insider joke anzubringen, nicht gerechtfertigt.
@digiom: wenn ich meiner kollegin ernsthaft unterstellen würde, dass sie sich aus liebe zu ihrem arbeitgeber über ihre eigene integrität hinwegsetzen würde, wäre das ja sehr wohl eine diffamierung.
AntwortenLöschenund gegenfrage frau herwig: warum ist "freilich spekulation" (noch dazu völlig ironiefreie) im web erlaubt, nicht aber ironie in der zeitung?
denn ihre formulierung lässt keinen zweifel offen. ich zitiere: "Wer das nicht sieht, und wer solche Meldungen verfasst, ist vermutlich nur neidisch oder hat Angst vor ihrer Konkurrenz. Und gerade Frauen, erst recht junge Frauen, werden ja gerne in dieser Weise gedisst."
Über die Schwierigkeit Ironie treffend zu Papier oder ins Blog zu bringen, sind bestimmt schon mehrere Diplomarbeiten geschrieben worden.
AntwortenLöschenAber Blumenau hat schon recht, im Kontext gesehen, kann man schon sehr leicht zu dem Schluss kommen, dass der Artikel ironiefrei sein könnte. Mir gehen allerdings die Interpretationen, die jetzt rund um diesen Ausrutscher gemacht werden, etwas zu weit. Ich bin aber schon gespannt, wie im nächsten Falter darauf reagiert wird. Vielleicht kann ja jemand aus der Redaktion für AT in diesem Fall das Internet ausdrucken!-))
das outing ist genau so bierernst wie der artikel. journalistische grösse ist es nicht. ich würde zum 2ten bildungsweg raten.
AntwortenLöschendavidzimba:
AntwortenLöschenmuss man wirklich auf jede leseschwäche eines orf-redakteurs oder einer bloggerin reagieren? ich habe an anderer stelle schon mal gemeint: don't feed blumenau. aber ja, (selbstvorwurf) ich tu's hiermit und auf fm4.at indirekt ja auch. in diesem fall weil ich es nicht glauben kann und will, dass leute, die berufsmäßig mit texten umzugehen haben, mit an sekundären analphabetismus grenzender störung ihrer lesekompetenz alles völlig falsch verstehen und ihr falschverstehen dann auch noch zum anlass für mehr oder weniger hochtrabende grundsatzdebatten (die dann ohnehin wieder nur aus der wiedergabe von gemeinplätzen besteht) nehmen. und das statement zur vermuteten urheberschaft der mitteilung (männliche und/oder ältere kollegInnen, mit mobbingintentionen) löst bei mir überhaupt nur noch starkes fremdschämen aus. warum rät frau herwig der frau brodnig nicht gleich zu einem beratungstermin bei der arbeiterkammer?
martinblumenau sagt: zimba, offenbar muss man das. allein deswegen weil die beiden und die vielen anderen, die diese richtigstellung zustandegebracht haben, klar belegen konnten, dass die entsprechende rubrik, deren schlußtext die inkriminierte passage darstellt, eben beweisbar keinerlei ironische tonlage enthält. weshalb man sie im nachhinein auch nicht dazuerfinden kann.
AntwortenLöschenausrede bleibt ausrede.
und fremdschämen für klassische männer-mobbing-methoden (siehe auch: http://fm4.orf.at/stories/1632476/) wäre kein schlechter anfang ein besserer zimba zu werden...
davidzimba sagt:
AntwortenLöschenlieber blumenau,
erstens: die meinungen, ob ironie oder nicht,
gehen in den foren durchaus auseinander.
leseschwächen sind eben weit verbreitet.
zweitens: „richtigstellung“ stimmt nur
in dem sinne, dass der herr falter-
redakteur durch leseschwächen hervor-
gerufene grobe mißverständnisse korrigiert
hat.
drittens: es geht nicht um fremd-schämen für klassische männer-mobbing-methoden, sondern um fremdschämen für reflexartiges ausspucken unbedachter klischeehafter geschlechtsbezogener unterstellungen, noch auf basis krassen mißverstehens eines textes.
viertens: es ist immer angebracht, ein
besserer zu werden, ob zimba oder
blumenau oder herwig oder sonst wen betreffend.
davidzimba: bei drittens soll es heißen: "noch dazu"
AntwortenLöschenich versteh nicht mal richtig worum es hier geht und dennoch kapier ich: es handelt sich um dinge von imenser wichtigkeit. sonst würden sich so wichige personen sicher nicht stundenlang den kopf darüber zerbrechen wie das jetzt gemeint war und ob "mag" das jetzt witzig gemeint hat oder ob der witz gar nicht so komisch war.
AntwortenLöschentrotzdem @jana herwig:
bezüglich der wette zum blog-traffic find ich das "ich bin so schlau"-getue echt hochnäsig.
roman