2009/08/26
Die Sendung mit dem Stier
Mitte September will Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz erneut die Welt erobern. Sein Bullenkonzern macht Fernsehen. Aber wozu?
für Falter
Fast jeder kennt sein Gesicht, doch kaum jemand hat seine Stimme je gehört. Keine TV-Station dieser Welt bekam Dietrich Mateschitz bislang vors Mikrofon. Nur dem einstigen ORF-Kommentator Heinz Prüller gab der Milliardär vor wenigen Jahren ein Interview. Unter einer Bedingung: Man durfte sein Gesicht nicht zeigen, während er sprach. Ähnlich beim Radiosender Ö1: Als Red Bull vor zwei Jahren seinen 20. Geburtstag feierte, gewährte Mateschitz dem Sender ein Interview, doch es waren zwei Sprecher, die abwechselnd Fragen und Antworten des Steirers verlesen mussten. Er selbst blieb stumm. Mateschitz macht Medien, doch TV- und Radiointerviews geht der 65-Jährige konsequent aus dem Weg. Nun macht ausgerechnet einer, der ORF und Co tunlichst meidet, selber Fernsehen.
Am 14. September soll sein neuer Sender Servus TV über Satellit on Air gehen. Mehr als 20 Jahre nachdem Mateschitz begonnen hat, mit der Mischung aus Taurin, Zucker und Koffein von Salzburg aus die Welt zu erobern, möchte er ein weiteres Mal zuschlagen. Schon im Jahr 2007, als das Magazin Red Bulletin auf den Markt kam, skizzierte er seine „große Medienstrategie“. In einem Interview mit den Salzburger Nachrichten nannte er sein Ziel: den „Einstieg in den Weltmarkt“. Einer wie Mateschitz kleckert nicht. Der Steirer, der von seinen Angestellten schlicht „der Chef“ oder „DM“ genannt wird, klotzt. Das Beste ist für den Bullen gerade gut genug. Seit fast zehn Jahren spielt Mateschitz mit dem Gedanken, das Rad in Sachen Fernsehen neu zu erfinden. Und so wie Red Bull wird auch der neue Sender Servus TV untrennbar mit der Person Mateschitz verbunden sein. Er ist die Marke. Die Tatsache, dass er selten Interviews gibt, hat diesen Eindruck, zumindest in Österreich, nur noch verstärkt und ist vielleicht selbst nur Teil einer großen Marketingstrategie. Sie führt dazu, dass sich um den heute 65-Jährigen Mythen und Legenden ranken. Sie berichten von Musikschulen im Salzburgischen, die von Mateschitz mit Bösendorferflügeln beschenkt wurden, oder von einer alten Frau, die sich hilfesuchend an den Steirer wandte, weil sie ohne ihren verstorbenen Mann ihr Wirtshaus nicht mehr führen konnte. Mateschitz soll das Gasthaus gekauft, es zu einem Szenelokal gemacht und der Witwe ein Wohnrecht auf Lebenszeit gegeben haben. Er selbst pflegt das Bild eines bescheidenen Selfmademilliardärs, der den amerikanischen Traum verwirklicht hat. In einem Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten beschreibt er sich als jemanden, dessen persönlicher Luxus sich auf Haflingerpferde, ein Haus in der Stadt und einen Bauernhof beschränkt.
Imagepflege ist dem Bullen wichtig. Die Öffentlichkeit weiß von Mateschitz nicht viel mehr als das, was er zu erzählen bereit ist. Gescheiterte Projekte, wie jenes am ehemaligen Spielberg-Ring, wo eine Motorsportarena errichtet werden sollte, finden keine große Öffentlichkeit, was auch daran liegen dürfte, dass sich der Konzern zu den Entwicklungen praktisch nicht äußert. Als profil-Redakteur Michael Nikbakhsh eine Biografie über den Konzernlenker schreiben wollte, stieß er auf eine Wand des Schweigens. Mateschitz selbst quittierte die Recherchen laut Nikbakhsh mit einer unverhohlenen Drohung: „Solange eine Kniescheibe in Moskau 500 Dollar kostet, werden Sie nicht sicher sein.“ Später entschuldigte er sich dafür.
Ob Mateschitz mit Servus TV der große Wurf gelingen wird, bleibt offen. Unzählige Sendungskonzepte wurden bereits geschrieben, die alle schnell wieder in der Schublade verschwanden. Sendungsentwickler und Produzenten gaben sich anfangs in Fuschl am See, später im neuen Medienzentrum in Wals die Klinke in die Hand. Wenige Ideen genügen den Visionen des Milliardärs. „Mateschitz misstraut fast allem, was nicht seine eigene Idee ist, und wenn nicht, dann hatte er die Idee bereits selbst“, sagt ein Informant, der namentlich nicht genannt werden möchte. „Der Konzern ist ein Hochsicherheitstrakt. Wer etwas ausplaudert, muss am nächsten Tag nicht mehr zur Arbeit erscheinen.“
Mails mit Interviewanfragen werden höflich, aber bestimmt abschlägig beschieden. Es dringt nur das an die Öffentlichkeit, von dem Red Bull selbst möchte, dass es gehört wird. Wer also Genaueres über Servus TV und den Bullenkosmos erfahren möchte, ist auf Archivmeldungen und Aussagen jener Personen angewiesen, die eigentlich zum Schweigen verdonnert wurden. Eine der wenigen Ideen, an denen Mateschitz in den vergangenen Jahren tatsächlich Gefallen gefunden haben dürfte und an deren Umsetzung derzeit unter Hochdruck gearbeitet wird, ist jene, aus Servus TV einen kommerziellen und zeitgemäßen Kultursender wie Arte zu machen. „Gut recherchierte und aufwendig produzierte Inhalte auf hohem Niveau“, sagt ein Insider.
Die Alpen-Donau-Adria-Region soll so gezeigt werden, wie sie im öffentlich-rechtlichen Fernsehen immer seltener zu sehen ist. Seit fast zwei Jahren produzieren Mitarbeiter Dokumentationen und Reportagen. Täglich dürften bis zu sechs Stunden neues Material gesendet werden. Darüber hinaus sind Naturproduktionen, Übertragungen aus Konzert- und Opernhäusern sowie Diskussionsrunden geplant. Zielgruppe ist der deutschsprachige Raum, doch wie im Falle von Red Bulletin hat Mateschitz auch bei Servus TV von Anfang an auf den internationalen Markt geschielt. Lange war geplant, das Programm zweisprachig, auf Deutsch und Englisch, zu produzieren, um in ferner Zukunft über die Arabische Halbinsel bis nach Russland senden zu können.
Nun scheint man sich in Fuschl aber dazu entschlossen zu haben, die Welt in kleineren Schritten zu erobern. Aber auch die werden minutiös geplant. Schon lange lässt Mateschitz Moderatoren casten. Als Berater holte er sich Fernsehmacher wie den ehemaligen RTL-Chefredakteur Hans Mahr oder den einstigen technischen Direktor des ORF, Andreas Gall, ins Boot. „Ursprünglich“, erzählt ein Mitarbeiter, „wollte man die Fußball-EM im Vorjahr als Sprungbrett für den Start von Servus TV nutzen, dann wurde der 1. April 2009 als neuer Termin vorgegeben.“ Das Datum gilt unternehmensintern als magische Zahl, schließlich hat „der Chef“ an diesem Tag im Jahre 1987 Red Bull auf den Markt gebracht. Doch Unstimmigkeiten beim Budget und die hohen Ansprüche, die Mateschitz stellt, führten dazu, dass der Start erneut verschoben werden musste.
Auf der neuen Webseite des Senders ( www.servustv.com) ist nun das Motto „Spannender, gründlicher, kompetenter, fröhlicher“ zu finden. Konzernintern wird die Machart auch einfach mit „redbullisch“ beschrieben. Dabei war geplant, die Marke nicht allzu aufdringlich zu platzieren. Vermutlich dürfte der Sender aber dennoch als Werbeplattform für die eigenen Produkte genutzt werden, schließlich wurden bereits Unmengen an Sendematerial gesammelt und Red-Bull-Events gefilmt. „Dahinter stand von Anfang an vor allem die ‚Carpe-Diem-Fraktion‘ des Konzerns“, sagt ein Informant. Mit Carpe Diem plant Mateschitz schon länger einen ähnlich Aufstieg wie mit Red Bull. „Doch die Gastronomie- und Wellnessmarke kam seit ihrer Einführung im Jahr 1997 nicht so recht vom Fleck“, schreibt Wolfgang Fürweger in seinem Buch „Die Red Bull Story“. Ein neuer Sender könnte das freilich ändern und dem Konzern bei weiteren Markteinführungen wie Kaffee oder Tee behilflich sein.
Es wäre nicht das erste Mal, dass Mateschitz eine ganze Erlebniswelt rund um eines seiner Produkte kreiert. „Es gibt für uns keinen bestehenden Markt, aber wir werden ihn machen“, pflegte er zu sagen, wenn man ihn fragte, wer das süße Getränk denn trinken solle. Der Markt, den Mateschitz meinte, war jener für Red Bull.
Der Start von Servus TV ist somit auch der Versuch, das Unternehmen breiter zu positionieren. Denn die Marke steht heute für weitaus mehr als für die Generation „Drei Tage wach“. Zwar ist die gegenwärtige Wirtschaftskrise auch für Red Bull ein Faktum – Mateschitz verordnete im Vorjahr erstmals eine Nulllohnrunde – doch allein 2008 wurden vier Milliarden Dosen des Energydrinks verkauft. Seit 22 Jahren geht es für das Unternehmen somit steil bergauf. Das European Brand Institute schätzt den Wert von Red Bull auf elf Milliarden Euro. Konsequent entwickelte sich die Marke vom Nischen- hin zu einem Massenprodukt: Weniger Extrem- und mehr Biersportarten wie Formel 1 und Fußball.
Das jüngste Steckenpferd von Mateschitz in sportlicher Hinsicht ist der deutsche Fünftligist RB (Rasenballsport) Leipzig. „Mittel- bis langfristig wollen wir in die Europa-League“, vertraute er der deutschen Sportbild an. Neben Leipzig gehören zu Mateschitz’ Betriebsmannschaften auch Red Bull Salzburg, zwei Formel-1-Teams und ein Eishockeyklub. Darüber hinaus unterstützt der Bulle zahlreiche Extremsportevents und etwa 600 Einzelathleten. „Wir sind nicht wie Marlboro bei Ferrari oder Samsung bei Chelsea – wir betreiben selbst Sport“, ist ein weiteres Mateschitz-Marketinggesetz, und es offenbart eine seiner größten Stärken: Ausdauer.
Er kauft keine Stars, er macht sie. Oder, um in der Bullenterminologie zu bleiben: Er züchtet seine Stiere lieber selbst. Schon lange bietet er Extremsportlern Eventbühnen, die sie über die Jahre groß werden ließen. Künftig liefert Mateschitz ihnen neben Red Bulletin auch eine zweite mediale Bühne, die seine Stars und mit ihnen die Marken um Red Bull in glanzvollem Licht erscheinen lassen sollen. Von insgesamt 4600 Mitarbeitern im Unternehmen füllt kein Einziger Red-Bull-Dosen ab. Die meisten sind damit beschäftigt, die Dosen mit immer neuen Botschaften aufzuladen. „Den Durst zu löschen reicht schon lange nicht mehr aus“, sagte Mateschitz vor längerer Zeit. Ein Getränk müsse Sinn vermitteln.
Den Erfolg oder Misserfolg von Servus TV wird vor allem Mateschitz selbst zu verantworten haben. „Er gibt nichts aus der Hand. Jedes Bild und jeder Sendungspilot – es läuft alles über seinen Schreibtisch“, sagt einer, der lange für Red Bull gearbeitet hat. Ein anderer: „Was umsetzbar ist, hängt vor allem von den Launen des Herrn Mateschitz ab.“ Spricht man mit einstigen Weggefährten, entsteht das Bild eines übergroßen Patriarchen an der Spitze eines Weltkonzerns.
Viele sprechen über Mateschitz wie von einem Naturphänomen, das zu schnell an ihnen vorübergezogen ist, als dass sie es wirklich hätten verstehen können. Leute, die im Unternehmen sind, nennen ihn „den besten Arbeitgeber, den man sich vorstellen kann“, und jene, die bereits wieder aus dem Konzern ausgeschieden sind, sind „dankbar, dabei gewesen zu sein, aber auch froh, wieder auf eigenen Beinen zu stehen“. Sie alle eint die Faszination, die der Erfinder von Red Bull und Servus TV auf sie ausübt oder ausgeübt hat, und eine fast blinde Loyalität gegenüber dem Unternehmen im Allgemeinen und dessen Chef im Speziellen. „Er kann Visionen formulieren und den Dingen Leben einhauchen“, sagt einer von jenen, die lange dabei waren. „Und solange er das Geld hat, wird er es mit vollen Händen ausgeben.“ Marketingausgaben hat Mateschitz schließlich noch nie gescheut.
bild flickr.com von stormblast2008
2009/08/23
Geschichte einer Wiederkehr
Eine Ausstellung zeigt die wechselvolle Geschichte des jüdischen Sportvereins Hakoah.
für Presse am Sonntag
Dort, wo heute die Israelitische Kultusgemeinde ihren Sitz hat, in der Seitenstettengasse 4, spielte der junge Walter Fantl in seinen wenigen Pausen Tischtennis. Oder er bestieg mit Arbeitskollegen den benachbarten Kornhäuslturm. In diesen seltenen Augenblicken richtete er seinen Blick über das Wien des Jahres 1941 - wenige Meter hinüber zum Morzinplatz, wo das Hauptquartier der Gestapo war, bis tief hinein in die Leopoldstadt, wo Fantl wohnte, ehe er und seine Familie 1942 nach Theresienstadt und später ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurden.
Fantl war Schlosser. Er reparierte Wohnungen führender Nationalsozialisten, etwa Alois Brunners - jenes SS-Hauptsturmführers, auf den noch heute eine Belohnung ausgesetzt ist. Der gebürtige Niederösterreicher verlor im Krieg Eltern und Schwester, er überlebte das Vernichtungslager Birkenau, kam zurück nach Wien. Heute, mit 95 Jahren, spielt Walter Fantl wieder Tischtennis. Jeden Dienstag fährt er vom 19. Bezirk zum neu errichteten Sportzentrum der Hakoah in die Leopoldstadt. An jenen Ort, der vor dem Krieg eines der wichtigsten Zentren jüdischen Lebens in Wien war.
Die Geschichte der Hakoah, die im September ihr 100-jähriges Bestehen feiert, ist wie jene Fantls die Geschichte einer Rückkehr. Sie erzählt von einem Verein, der Menschen wie dem Schriftsteller Friedrich Torberg, dem Erfolgstrainer Bela Gutmann oder der Schwimmerin Hedy Bienenfeldt eine sportliche Heimat bot. Die Geschichte wird nun in einer kleinen Dauerausstellung im Hakoahzentrum geschildert. Mit Bildern, Medaillen, Texten wird auf die glorreiche Vergangenheit, die vielen sportlichen und kulturellen Erfolge eingegangen, ihr Untergang durch die Nationalsozialisten 1938 beschrieben und ihre langsame Wiederkehr erzählt, hinauf bis zur jüngsten Vergangenheit und zum Bau des neuen jüdischen Zentrums in der Leopoldstadt.
Zuhause, im Verein. "Es war mein zweites Zuhause", sagt Erich Sinai. "Ich habe den Großteil meiner Jugend hier verbracht." Sinai ist 91 Jahre alt, Ehrenpräsident der Hakoah und einer der wenigen, die die goldene Zeit vor 1938 nicht nur aus Geschichtsbüchern wiedergeben, sondern mit Erinnerungen beleben können. Sinai war dabei. Jeden zweiten Tag stand er auf der Wiese, um Handball zu spielen oder um Fußballern bei Turnieren zuzusehen.
"Immer mehr Vereine hatten den Arierparagrafen eingeführt", erinnert sich Sinai. "Man fühlte sich nirgends mehr wohl." Die Hakoah war so auch Antithese zum NS-Bild des muskelschwachen Juden. Doch nicht nur die Fußballer feierten Erfolge, auch aus anderen Sektionen des Vereins gingen erfolgreiche Athleten hervor: zum Beispiel Fritzi Löwy oder Hedy Bienenfeldt, die 1927 EM-Bronze holten. Oder Judith Deutsch, Kraulmeisterin, die sich 1936 weigerte, an den Olympischen Spielen in Berlin teilzunehmen. Von besonderer Bedeutung war die Ringer-Sektion, allen voran Nikolaus Hirschl, der bei den Olympischen Spielen in Los Angeles zweimal Bronze holte.
Von den 200.000 Juden Wiens überlebten den Krieg nur knapp 6000. Es sollte bis in die 70er-Jahre dauern, ehe der Verein Mitgliederzuwachs erlebte. Heute gibt es rund 600 Mitglieder. Ihre Zahl habe sich mit dem Bau des Sportzentrums nahezu verdoppelt. "Kinder jüdischer Einwanderer werden Sport betreiben wollen. Hier kommen sie mit anderen Kindern zusammen", sagt Hakoah-Präsident Paul Haber. "Das ist eine natürliche Integration. Das Ergebnis werden Wiener Juden sein."
In zwei Jahren werden die Makkabispiele in Wien ausgetragen. Jüdische Sportler aus der ganzen Welt werden sich in verschiedenen Disziplinen messen. "Das ist für den Makkabiweltverband eine Premiere", betont Sinai. "Vor 20 Jahren wäre das undenkbar gewesen."
bild flickr.com von Michelle
über das Bild:
Johanna Deutsch (later Hanni Lux) is the daughter of Theodore and Rachel Ostermann Deutsch. She was born on April 17, 1921 in Vienna, Austria where her father worked for a Swiss firm as a mechanical engineer, and her mother, a graduate of the Vienna University, taught art history and languages. Hanni's older sister, Judith, was born on August 18, 1918. Though the family was not religious, Theodore was a devoted Zionist who refused to enter Germany following Hitler's rise to power in 1933. He and his wife were avid skiers and quite athletic, and their two daughters became competitive swimmers. Since the EWASC (Ester Vienna Swim Club) did not allow Jewish members, the two girls joined Hakoah, a Jewish sports club, in early 1930s. The two girls excelled, winning several competitions. In fact, in 1936 Judith was voted Austria's best athlete of the year and was selected to represent Austria in the 1936 Berlin Olympics. However, Judith and two other Hakoah swimmers resigned from the Austrian team rather than participate in what became a centerpiece of Nazi propaganda. Judith and the other girls were severely punished by the Austrian Sports Federation. They stripped her of all her titles and medals and only restored them late in her life. Her sister Hanni participated in a pre-Olympic torch-bearing ceremony in Vienna as a member of Hakoah. As the Jewish athletes marched by, they were greeted with silence and hostility. After the Nazi take-over of Austria, the Deutsch family moved to Palestine in April 1938. After the start of the war, Hanni joined the British Army's WAAF (the Women's Auxiliary Air Force), where she met her first husband, Jimmy, an officer in the Air Force. Hanni and Jimmy lived in England immediately after the war and then moved to Israel where they lived next door to Judith.
Photo taken July 26 1939.
2009/08/19
„Ich war eine moralische Instanz“
Der Journalist und profil-Mitbegründer Peter Michael Lingens über Verhaberung, Eitelkeit, Anstand und den schlechten Stil des Aufdeckers Alfred Worm
mit Julia Ortner für Falter
Kanzlerfeste und Politikerheurige sind nicht seine Sache. Peter Michael Lingens sitzt die ganze Zeit in Spanien, glaubt selbst sein Herausgeber. „Wahrscheinlich, weil ich nicht in den Lokalen verkehre, in denen, man‘ sich zeigt“, sagt Lingens. Der profil-Mitbegründer und späterer Standard-Chefredakteur hat sich abseits seiner profil-Kolumne zurückgezogen. Zu seinem 70. Geburtstag rechnet er in „Ansichten eines Außenseiters“ mit sich selbst und dem Land ab – eine spannende Mischung aus persönlicher Chronik, Journalismusgeschichte und scharfer Analyse des Zeitgeschehens.
1994 schied Lingens im Zuge der Kalal-Mekis-Affäre aus der Führungsfunktion im Standard aus. Ihm wurde vorgeworfen, seinen Freund Franz Kalal angestiftet zu haben, beim Wiener Staatsanwalt Wolfgang Mekis hinsichtlich der Einstellung eines Strafverfahrens interveniert zu haben. Der Starjournalist wurde wegen „versuchter Anstiftung zum Amtsmissbrauch“ angeklagt und rechtskräftig freigesprochen. Seit dieser Affäre, die er in seinem Buch ausführlich beschreibt, verbringt Lingens seine Zeit in Marbella und Wien.
Falter: Herr Lingens, wie lebt es sich in der Rolle des Außenseiters?
Peter Michael Lingens: Manchmal ist es unangenehm, und man fühlt sich einsam. Manchmal ist es erträglich.
Diese Selbstdefinition als einer, der außerhalb des Systems steht – ist das Koketterie oder der Versuch, unabhängig zu bleiben?
Lingens: Es ist sicher auch kokett. Was ich meine: Bei mir konnte man nie sicher sein, wie ich zu einer gewissen Frage Stellung nehme, während man das bei vielen Journalisten schon im Vorhinein weiß. Nicht einmal darauf konnte man sich verlassen, dass ich alles, was Jörg Haider oder die Kronen Zeitung sagen, falsch finde – obwohl ich beide für eine Katastrophe für das Land gehalten habe und halte.
Muss ein Journalist immer am Rand stehen, um Distanz zu den Mächtigen zu wahren?
Lingens: Ja. Aber natürlich macht auch jeder Journalist Politik, indem er sich an viele Leser wendet. Nur sollte er die Leute dabei nach bestem Wissen und Gewissen aufklären, nicht manipulieren, wie die Krone. Das ist das Gegenteil von Journalismus. Eine Verhaberung, wie sie zwischen Kronen Zeitung oder Österreich und Kanzler Faymann bestanden hat beziehungsweise besteht, ist ein abenteuerlicher Zustand. Angesichts der riesigen Anzeigenetats, die dabei vergeben werden, könnte man es auch gekauften Journalismus nennen.
Ist diese Freunderlwirtschaft ein spezifisch österreichisches Phänomen?
Lingens: Ich glaube, dass es diese Form des Kaufens von einzelnen Medien durch Inserate zum Beispiel in Deutschland nicht gibt, weil Inserate nicht in diesem Ausmaß politisch vergeben werden können.
Sie gelten als Chronist der Kreisky-Ära. Konnte man mit Kreisky verhabert sein?
Lingens: Kreisky konnte mit allen Journalisten. Die Problematik seiner Ära war nicht die Verhaberung, sondern dass der Linken – darunter auch vielen Journalisten – jegliche Distanz zu seiner Politik gefehlt hat.
Viele Politiker beziehen sich noch heute auf den „Sonnenkönig“. Warum?
Lingens: Natürlich hatte er unglaubliches Charisma. Trotzdem hat mich betroffen gemacht, dass an sich kritisch denkende Menschen sein Wort wie die Bibel genommen haben. Man musste froh sein, dass Kreisky ein Demokrat war. Wäre er keiner gewesen und die Leute wären ihm so gefolgt, wie sie es getan haben, es wäre eine Katastrophe gewesen.
Ist Journalismus Gabe oder Handwerk?
Lingens: Man kann diesen Beruf erstaunlich gut lernen. Ich kenne wenige Personen, die anfangs so schlecht geschrieben haben wie der berühmte Professor Alfred Worm. Das war nicht zu lesen. Aber seine Geschichten hatten enorme sachliche Substanz und im Lauf der Jahre konnte er dann auch immer bessere Kommentare schreiben.
In Ihrem Buch schreiben Sie: „Ich war ziemlich intelligent, ziemlich fähig und habe
darüber hinaus über eine enorme Arbeitskraft verfügt.“ Wie eitel sind Sie?
Lingens: In beruflicher Hinsicht eitel genug, um zu behaupten, dass das stimmt. Privat bin ich absolut uneitel.
Wie viel Selbstverliebtheit gehört zum Job?
Lingens: Eine gewisse Eitelkeit ist nützlich, wenn man angegriffen wird. Eitlen Menschen fällt es leichter, mit Angriffen umzugehen.
Thomas Bernhard bezeichnete den Beruf des Journalisten als ein ständiges Über-Leichen-Gehen, weil man den Dingen, über die man berichtet, nie gerecht werden kann. Wie viele Leichen gehen auf Ihr Konto?
Lingens: Ich hoffe, dass es nicht sehr viele sind. Man muss nicht ständig über Leichen gehen. Wenn man etwa Porträts schreibt, soll man sich dessen bewusst sein, dass der Betreffende auch eine Familie hat, die das lesen wird.Höchstens Adolf Hitler hätte man schwer so porträtieren können, dass es auch Eva Braun nicht verletzt hätte.
Sie haben als Gründungschefredakteur des profil einen neuen, kritischen Journalismus in Österreich miterfunden. Wie hat das Land das aufgenommen?
Lingens: Die Leser mit großem Interesse, die Werbewirtschaft mit großer Reserviertheit. Eines unserer Probleme war, dass wir anfangs trotz eines überragenden Erfolgs bei den Lesern nur schwer Inserate bekommen haben, weil die Wirtschaft nicht in einer so angriffslustigen Zeitung inserieren wollte.
Wie haben die Politiker reagiert, die zuvor nur Hofberichterstattung gewohnt waren?
Lingens: Mit enormer Irritation. Insofern hatten wir mit Kreisky großes Glück, weil der eben auch ein Journalistenkanzler war. Anfangs haben wir seine Regierung auch vornehmlich gelobt. Mit Wiens Bürgermeister Felix Slavik gab es hingegen große Schwierigkeiten, weil wir seine Amtsführung heftig – und zu Recht – kritisiert haben. Das hat prompt dazu geführt, dass die Arbeiterzeitung versucht hat, uns mit gefälschten Dokumenten der politischen Korruption zu bezichtigen.
Hatte die Arbeit von investigativen Journalisten früher mehr Einfluss auf das politische System?
Lingens: Der investigative Journalismus bei profil hat unter anderem solchen Umfang angenommen, weil die Staatsanwaltschaft damals ihrer Aufgabe absolut nicht nachgekommen ist. Der SPÖ nicht genehme Verfahren wurden grundsätzlich eingestellt. Der damalige Justizminister Christian Broda war darin unglaublich geschickt: Schriftliche Weisungen lagen kaum je vor. Es genügte der vorauseilende Gehorsam der von ihm eingesetzten handelnden Personen. Denken Sie an den Skandal um den Bau des AKH, bei dem die Staatsanwaltschaft Wien dafür plädiert hat, das Verfahren einzustellen. profil hat durch hartnäckige Berichterstattung und viel Glück erreicht, dass das Verfahren dennoch eröffnet wurde.
Glauben Sie, dass Skandale wie die jetzt vom Falter aufgedeckten Missstände rund um die Weisungsabteilung des Justizministeriums etwas im System verändern werden?
Lingens: Ich hoffe es. Das Weisungsrecht muss endlich reformiert werden.
Leidet die Schärfe des profil unter dem Zusammenschluss mit dem News-Verlag aus dem Jahr 2001?
Lingens: Generell ist die Medienkonzentration in Österreich ein Problem. Andererseits hat selbst ein so dramatischer wirtschaftlicher Zusammenschluss, wie der von Kurier und Krone, nicht dazu geführt, dass die beiden Blätter auch nur entfernt ähnlich berichten. Ich glaube auch nicht, dass Format und profil ähnliche politische Ausrichtungen aufgrund der Eigentümerstruktur haben, sondern wenn, dann denken die Journalisten hier wie dort ähnlich.
Aber auch auf das profil-Cover kommen immer öfter Wohlfühlthemen wie Wellness oder Lifestyle.
Lingens: Wo Schärfe notwendig ist, ist auf das profil nach wie vor Verlass. Außerdem sind Gesundheitsfragen ein immer wichtigeres Thema geworden. Abseits dessen gibt es heute auch andere Medien, die guten investigativen Journalismus machen. Bei der vom Falter aufgedeckten Weisungsaffäre wird Herausgeber Christian Rainer seine Mannschaft sicher fragen, warum das profil diese Geschichte nicht hat. Konkurrenz ist immer gut – auch im Journalismus.
Sie schreiben in Ihrem Buch: „Warum jemand wie ich vor 50 Jahren Sozialist geworden ist und heute keiner mehr sein kann.“ Weshalb diese Abkehr?
Lingens: Die SPÖ hat heute keine Problemlösungskompetenz und agiert in wirtschaftlichen Belangen meist noch ungeschickter als die Konservativen. Die Sozialdemokratie hat zwar weiterhin die Absicht, den Schwächeren zu helfen – aber wo sind die effizienten Antworten für deren Probleme? Vermögenssteuern abzuschaffen war zum Beispiel eine besonders dumme Antwort. Das ist Teil des sozialdemokratischen Versagens.
Die SPÖ kann aus der Krise keinen Vorteil ziehen, im Gegensatz zur FPÖ. Hat Sie der Wiederaufstieg der Blauen nach Jörg Haiders Tod überrascht?
Lingens: Der Erfolg der FPÖ bedrückt mich wie nichts sonst. Sie hat offenbar zu allen Zeiten ein Viertel der Bevölkerung auf ihrer Seite. Das liegt nicht nur an manchen Fehlern, die die Großparteien machen – das spricht gegen Österreich.
Hat das profil mit den vielen Haider-Covers nicht dazu beigetragen, dass der Provinz-
politiker zum Mythos hochstilisiert wurde?
Lingens: Das war tatsächlich ein kaum lösbarer Konflikt: Auf der einen Seite musste man sich mit ihm auseinandersetzen, weil er ständig Stoff zur Diskussion geliefert hat. Andererseits hat man damit eine gewaltige Medienpräsenz geschaffen. Es gab eben die Hoffnung, dass sich im Rahmen dieser Auseinandersetzung letztlich die Argumente Haiders als die schwächeren erweisen würden. Das Problem war, dass die größte und einflussreichste Zeitung des Landes, die Krone, Haiders Argumentation ständig gestützt hat.
Zurück zu Ihrer persönlichen Geschichte. Die Kalal-Mekis-Affäre, über die Sie gestolpert sind, führte Ihnen die eigene Fehlbarkeit vor Augen. Wie hat das Ihre Art, über andere zu urteilen, verändert?
Lingens: Meine Arbeit hat sich dadurch nicht verändert. Obwohl ich angeblich ein „Moralist“ war, habe ich auch vorher nie Leute wegen eines Fehlers verdammt. Aber natürlich war die Kalal-Affäre ein irrsinniger Einschnitt in mein Leben. Ich verdanke ihr einen Herzinfarktt und das Ende meiner Karriere in einer führenden journalistischen Funktion. Dazu kommt: Es gab und gibt in Österreich sehr wenige sogenannte moralische Instanzen, – ich war eine davon. Jemand, dessen moralisches Urteil Gewicht hatte. Diese Stellung habe ich durch mein Verhalten und den Prozess verspielt. Das ist nicht nur für mich schade.
Fühlen Sie sich heute völlig rehabilitiert?
Lingens: So etwas wird man nie ganz los.
Ihr Buch liest sich streckenweise wie eine Beichte, Sie gehen schonungslos mit sich ins Gericht. Sie klingen wie ein Katholik, der bekennen will.
Lingens: Also, ich bin sicher nicht katholisch. Aber ich glaube, dass man auch gegenüber sich selbst zu einem Höchstmaß an Ehrlichkeit verpflichtet ist.
Sie haben an der Angewandten studiert, schreiben Gedichte. Wären Sie lieber Maler oder Dichter geworden?
Lingens: Ich wäre gerne beides geworden – doch für mehr als drei, vier gute Bilder und Gedichte hat das Talent nicht gereicht. Ich denke, das Stilistische, das Sprachgefühl war zumindest für einen guten Journalisten ausreichend.
Wie gelingt es Ihnen heute, mit dem zunehmenden Bedeutungsverlust umzugehen?
Lingens: Ruhm, Macht, Geld waren mir nie rasend wichtig. Zeitungmachen dagegen sehr wohl. Keine Zeitung mehr zu machen fällt mir schwer. Das wird nur dadurch gelindert, dass ich ein Buch schreibe, ein Gedicht verfasse und ein erfülltes Familienleben führe.
Haben Sie manchmal Angst vor dem Tod?
Lingens: Nein. Auch wenn man nach zwei Herzinfarkten natürlich weiß, dass man den dritten vielleicht nicht überlebt. Es gibt da ein wunderschönes Zitat von Rilke: „Oh Herr, gib jedem seinen eigenen Tod / das Sterben, das aus jenem Leben geht / darin er Liebe hatte, Sinn und Not.“ Ich habe in meinem Leben Liebe, Sinn und Not gehabt. Daher wäre mir nichts entgangen, wenn sich der Bogen des Lebens etwas früher neigt.
Zur Person
Peter Michael Lingens, Jahrgang 1939, wurde als Sohn eines Wiener Ärzte-Ehepaars geboren. Seine Eltern waren überzeugte Linke, seine Mutter versteckte Juden vor den Nazis. Nach der Matura trat er in die Klasse für Malerei an der Angewandten ein. Nach Stationen bei der Arbeiter Zeitung und dem Kurier holte ihn Oscar Bronner 1970 zum neugegründeten profil. 1990 übernahm er die Österreich-Ausgabe der WirtschaftsWoche, 1993 wechselte er in die Chefredaktion des Standard
mit Julia Ortner für Falter
Kanzlerfeste und Politikerheurige sind nicht seine Sache. Peter Michael Lingens sitzt die ganze Zeit in Spanien, glaubt selbst sein Herausgeber. „Wahrscheinlich, weil ich nicht in den Lokalen verkehre, in denen, man‘ sich zeigt“, sagt Lingens. Der profil-Mitbegründer und späterer Standard-Chefredakteur hat sich abseits seiner profil-Kolumne zurückgezogen. Zu seinem 70. Geburtstag rechnet er in „Ansichten eines Außenseiters“ mit sich selbst und dem Land ab – eine spannende Mischung aus persönlicher Chronik, Journalismusgeschichte und scharfer Analyse des Zeitgeschehens.
1994 schied Lingens im Zuge der Kalal-Mekis-Affäre aus der Führungsfunktion im Standard aus. Ihm wurde vorgeworfen, seinen Freund Franz Kalal angestiftet zu haben, beim Wiener Staatsanwalt Wolfgang Mekis hinsichtlich der Einstellung eines Strafverfahrens interveniert zu haben. Der Starjournalist wurde wegen „versuchter Anstiftung zum Amtsmissbrauch“ angeklagt und rechtskräftig freigesprochen. Seit dieser Affäre, die er in seinem Buch ausführlich beschreibt, verbringt Lingens seine Zeit in Marbella und Wien.
Falter: Herr Lingens, wie lebt es sich in der Rolle des Außenseiters?
Peter Michael Lingens: Manchmal ist es unangenehm, und man fühlt sich einsam. Manchmal ist es erträglich.
Diese Selbstdefinition als einer, der außerhalb des Systems steht – ist das Koketterie oder der Versuch, unabhängig zu bleiben?
Lingens: Es ist sicher auch kokett. Was ich meine: Bei mir konnte man nie sicher sein, wie ich zu einer gewissen Frage Stellung nehme, während man das bei vielen Journalisten schon im Vorhinein weiß. Nicht einmal darauf konnte man sich verlassen, dass ich alles, was Jörg Haider oder die Kronen Zeitung sagen, falsch finde – obwohl ich beide für eine Katastrophe für das Land gehalten habe und halte.
Muss ein Journalist immer am Rand stehen, um Distanz zu den Mächtigen zu wahren?
Lingens: Ja. Aber natürlich macht auch jeder Journalist Politik, indem er sich an viele Leser wendet. Nur sollte er die Leute dabei nach bestem Wissen und Gewissen aufklären, nicht manipulieren, wie die Krone. Das ist das Gegenteil von Journalismus. Eine Verhaberung, wie sie zwischen Kronen Zeitung oder Österreich und Kanzler Faymann bestanden hat beziehungsweise besteht, ist ein abenteuerlicher Zustand. Angesichts der riesigen Anzeigenetats, die dabei vergeben werden, könnte man es auch gekauften Journalismus nennen.
Ist diese Freunderlwirtschaft ein spezifisch österreichisches Phänomen?
Lingens: Ich glaube, dass es diese Form des Kaufens von einzelnen Medien durch Inserate zum Beispiel in Deutschland nicht gibt, weil Inserate nicht in diesem Ausmaß politisch vergeben werden können.
Sie gelten als Chronist der Kreisky-Ära. Konnte man mit Kreisky verhabert sein?
Lingens: Kreisky konnte mit allen Journalisten. Die Problematik seiner Ära war nicht die Verhaberung, sondern dass der Linken – darunter auch vielen Journalisten – jegliche Distanz zu seiner Politik gefehlt hat.
Viele Politiker beziehen sich noch heute auf den „Sonnenkönig“. Warum?
Lingens: Natürlich hatte er unglaubliches Charisma. Trotzdem hat mich betroffen gemacht, dass an sich kritisch denkende Menschen sein Wort wie die Bibel genommen haben. Man musste froh sein, dass Kreisky ein Demokrat war. Wäre er keiner gewesen und die Leute wären ihm so gefolgt, wie sie es getan haben, es wäre eine Katastrophe gewesen.
Ist Journalismus Gabe oder Handwerk?
Lingens: Man kann diesen Beruf erstaunlich gut lernen. Ich kenne wenige Personen, die anfangs so schlecht geschrieben haben wie der berühmte Professor Alfred Worm. Das war nicht zu lesen. Aber seine Geschichten hatten enorme sachliche Substanz und im Lauf der Jahre konnte er dann auch immer bessere Kommentare schreiben.
In Ihrem Buch schreiben Sie: „Ich war ziemlich intelligent, ziemlich fähig und habe
darüber hinaus über eine enorme Arbeitskraft verfügt.“ Wie eitel sind Sie?
Lingens: In beruflicher Hinsicht eitel genug, um zu behaupten, dass das stimmt. Privat bin ich absolut uneitel.
Wie viel Selbstverliebtheit gehört zum Job?
Lingens: Eine gewisse Eitelkeit ist nützlich, wenn man angegriffen wird. Eitlen Menschen fällt es leichter, mit Angriffen umzugehen.
Thomas Bernhard bezeichnete den Beruf des Journalisten als ein ständiges Über-Leichen-Gehen, weil man den Dingen, über die man berichtet, nie gerecht werden kann. Wie viele Leichen gehen auf Ihr Konto?
Lingens: Ich hoffe, dass es nicht sehr viele sind. Man muss nicht ständig über Leichen gehen. Wenn man etwa Porträts schreibt, soll man sich dessen bewusst sein, dass der Betreffende auch eine Familie hat, die das lesen wird.Höchstens Adolf Hitler hätte man schwer so porträtieren können, dass es auch Eva Braun nicht verletzt hätte.
Sie haben als Gründungschefredakteur des profil einen neuen, kritischen Journalismus in Österreich miterfunden. Wie hat das Land das aufgenommen?
Lingens: Die Leser mit großem Interesse, die Werbewirtschaft mit großer Reserviertheit. Eines unserer Probleme war, dass wir anfangs trotz eines überragenden Erfolgs bei den Lesern nur schwer Inserate bekommen haben, weil die Wirtschaft nicht in einer so angriffslustigen Zeitung inserieren wollte.
Wie haben die Politiker reagiert, die zuvor nur Hofberichterstattung gewohnt waren?
Lingens: Mit enormer Irritation. Insofern hatten wir mit Kreisky großes Glück, weil der eben auch ein Journalistenkanzler war. Anfangs haben wir seine Regierung auch vornehmlich gelobt. Mit Wiens Bürgermeister Felix Slavik gab es hingegen große Schwierigkeiten, weil wir seine Amtsführung heftig – und zu Recht – kritisiert haben. Das hat prompt dazu geführt, dass die Arbeiterzeitung versucht hat, uns mit gefälschten Dokumenten der politischen Korruption zu bezichtigen.
Hatte die Arbeit von investigativen Journalisten früher mehr Einfluss auf das politische System?
Lingens: Der investigative Journalismus bei profil hat unter anderem solchen Umfang angenommen, weil die Staatsanwaltschaft damals ihrer Aufgabe absolut nicht nachgekommen ist. Der SPÖ nicht genehme Verfahren wurden grundsätzlich eingestellt. Der damalige Justizminister Christian Broda war darin unglaublich geschickt: Schriftliche Weisungen lagen kaum je vor. Es genügte der vorauseilende Gehorsam der von ihm eingesetzten handelnden Personen. Denken Sie an den Skandal um den Bau des AKH, bei dem die Staatsanwaltschaft Wien dafür plädiert hat, das Verfahren einzustellen. profil hat durch hartnäckige Berichterstattung und viel Glück erreicht, dass das Verfahren dennoch eröffnet wurde.
Glauben Sie, dass Skandale wie die jetzt vom Falter aufgedeckten Missstände rund um die Weisungsabteilung des Justizministeriums etwas im System verändern werden?
Lingens: Ich hoffe es. Das Weisungsrecht muss endlich reformiert werden.
Leidet die Schärfe des profil unter dem Zusammenschluss mit dem News-Verlag aus dem Jahr 2001?
Lingens: Generell ist die Medienkonzentration in Österreich ein Problem. Andererseits hat selbst ein so dramatischer wirtschaftlicher Zusammenschluss, wie der von Kurier und Krone, nicht dazu geführt, dass die beiden Blätter auch nur entfernt ähnlich berichten. Ich glaube auch nicht, dass Format und profil ähnliche politische Ausrichtungen aufgrund der Eigentümerstruktur haben, sondern wenn, dann denken die Journalisten hier wie dort ähnlich.
Aber auch auf das profil-Cover kommen immer öfter Wohlfühlthemen wie Wellness oder Lifestyle.
Lingens: Wo Schärfe notwendig ist, ist auf das profil nach wie vor Verlass. Außerdem sind Gesundheitsfragen ein immer wichtigeres Thema geworden. Abseits dessen gibt es heute auch andere Medien, die guten investigativen Journalismus machen. Bei der vom Falter aufgedeckten Weisungsaffäre wird Herausgeber Christian Rainer seine Mannschaft sicher fragen, warum das profil diese Geschichte nicht hat. Konkurrenz ist immer gut – auch im Journalismus.
Sie schreiben in Ihrem Buch: „Warum jemand wie ich vor 50 Jahren Sozialist geworden ist und heute keiner mehr sein kann.“ Weshalb diese Abkehr?
Lingens: Die SPÖ hat heute keine Problemlösungskompetenz und agiert in wirtschaftlichen Belangen meist noch ungeschickter als die Konservativen. Die Sozialdemokratie hat zwar weiterhin die Absicht, den Schwächeren zu helfen – aber wo sind die effizienten Antworten für deren Probleme? Vermögenssteuern abzuschaffen war zum Beispiel eine besonders dumme Antwort. Das ist Teil des sozialdemokratischen Versagens.
Die SPÖ kann aus der Krise keinen Vorteil ziehen, im Gegensatz zur FPÖ. Hat Sie der Wiederaufstieg der Blauen nach Jörg Haiders Tod überrascht?
Lingens: Der Erfolg der FPÖ bedrückt mich wie nichts sonst. Sie hat offenbar zu allen Zeiten ein Viertel der Bevölkerung auf ihrer Seite. Das liegt nicht nur an manchen Fehlern, die die Großparteien machen – das spricht gegen Österreich.
Hat das profil mit den vielen Haider-Covers nicht dazu beigetragen, dass der Provinz-
politiker zum Mythos hochstilisiert wurde?
Lingens: Das war tatsächlich ein kaum lösbarer Konflikt: Auf der einen Seite musste man sich mit ihm auseinandersetzen, weil er ständig Stoff zur Diskussion geliefert hat. Andererseits hat man damit eine gewaltige Medienpräsenz geschaffen. Es gab eben die Hoffnung, dass sich im Rahmen dieser Auseinandersetzung letztlich die Argumente Haiders als die schwächeren erweisen würden. Das Problem war, dass die größte und einflussreichste Zeitung des Landes, die Krone, Haiders Argumentation ständig gestützt hat.
Zurück zu Ihrer persönlichen Geschichte. Die Kalal-Mekis-Affäre, über die Sie gestolpert sind, führte Ihnen die eigene Fehlbarkeit vor Augen. Wie hat das Ihre Art, über andere zu urteilen, verändert?
Lingens: Meine Arbeit hat sich dadurch nicht verändert. Obwohl ich angeblich ein „Moralist“ war, habe ich auch vorher nie Leute wegen eines Fehlers verdammt. Aber natürlich war die Kalal-Affäre ein irrsinniger Einschnitt in mein Leben. Ich verdanke ihr einen Herzinfarktt und das Ende meiner Karriere in einer führenden journalistischen Funktion. Dazu kommt: Es gab und gibt in Österreich sehr wenige sogenannte moralische Instanzen, – ich war eine davon. Jemand, dessen moralisches Urteil Gewicht hatte. Diese Stellung habe ich durch mein Verhalten und den Prozess verspielt. Das ist nicht nur für mich schade.
Fühlen Sie sich heute völlig rehabilitiert?
Lingens: So etwas wird man nie ganz los.
Ihr Buch liest sich streckenweise wie eine Beichte, Sie gehen schonungslos mit sich ins Gericht. Sie klingen wie ein Katholik, der bekennen will.
Lingens: Also, ich bin sicher nicht katholisch. Aber ich glaube, dass man auch gegenüber sich selbst zu einem Höchstmaß an Ehrlichkeit verpflichtet ist.
Sie haben an der Angewandten studiert, schreiben Gedichte. Wären Sie lieber Maler oder Dichter geworden?
Lingens: Ich wäre gerne beides geworden – doch für mehr als drei, vier gute Bilder und Gedichte hat das Talent nicht gereicht. Ich denke, das Stilistische, das Sprachgefühl war zumindest für einen guten Journalisten ausreichend.
Wie gelingt es Ihnen heute, mit dem zunehmenden Bedeutungsverlust umzugehen?
Lingens: Ruhm, Macht, Geld waren mir nie rasend wichtig. Zeitungmachen dagegen sehr wohl. Keine Zeitung mehr zu machen fällt mir schwer. Das wird nur dadurch gelindert, dass ich ein Buch schreibe, ein Gedicht verfasse und ein erfülltes Familienleben führe.
Haben Sie manchmal Angst vor dem Tod?
Lingens: Nein. Auch wenn man nach zwei Herzinfarkten natürlich weiß, dass man den dritten vielleicht nicht überlebt. Es gibt da ein wunderschönes Zitat von Rilke: „Oh Herr, gib jedem seinen eigenen Tod / das Sterben, das aus jenem Leben geht / darin er Liebe hatte, Sinn und Not.“ Ich habe in meinem Leben Liebe, Sinn und Not gehabt. Daher wäre mir nichts entgangen, wenn sich der Bogen des Lebens etwas früher neigt.
Zur Person
Peter Michael Lingens, Jahrgang 1939, wurde als Sohn eines Wiener Ärzte-Ehepaars geboren. Seine Eltern waren überzeugte Linke, seine Mutter versteckte Juden vor den Nazis. Nach der Matura trat er in die Klasse für Malerei an der Angewandten ein. Nach Stationen bei der Arbeiter Zeitung und dem Kurier holte ihn Oscar Bronner 1970 zum neugegründeten profil. 1990 übernahm er die Österreich-Ausgabe der WirtschaftsWoche, 1993 wechselte er in die Chefredaktion des Standard
2009/08/12
Das Schweinegeschäft
Wie die Pharmaindustrie mit dem weltweiten Grippewahn Milliarden verdient
für Falter
Der Druck ist enorm. „Die Grippe kam praktisch über Nacht, und Fehler darf man sich keine leisten.“ Thomas Geiblinger wählt seine Worte mit Bedacht. Der Pressesprecher von Gesundheitsminister Alois Stöger wägt ab, warnt und beruhigt zugleich. Die Pandemie zu leugnen wäre sinnlos, sie zu beschwören gefährlich. Denn eines soll auf alle Fälle vermieden werden: „unbegründete Hysterie“.
Seit drei Monaten hat die Schweinegrippe die Welt fest im Griff. 153 Länder – darunter Österreich – sind bereits betroffen. 208.000 Menschen sind oder waren mit dem Virus infiziert. 1688 Menschen starben an den Folgen der Grippe. In Österreich gab es bis zu Wochenbeginn 192 Infektionen, aber noch keinen Todesfall. „Wir müssen aber davon ausgehen, dass auch hier Menschen an dem Virus sterben werden“, sagt Geiblinger.
Noch ist die Schweinegrippe aber nicht gefährlicher als jede andere saisonale Grippe. Jährlich sterben allein in Österreich etwa 1000 Personen an einer Influenza oder deren Folgen. Das ändert freilich nichts daran, dass täglich neue Schreckensmeldungen in den Medien auftauchen. Einer Fieberkurve gleich folgt auf jede Warnung eine sofortige Entwarnung. Hinzu kommen Berichte über Katakomben in England, die im Notfall zu Massengräbern umfunktioniert werden sollen. In Mexiko finden Fußballspiele vor verwaisten Rängen statt, und in Neuseeland werden Menschen, die glauben infiziert zu sein, gebeten, mit dem Auto vor dem Spital vorzufahren, mehrmals zu hupen, doch das Gefährt aus Sicherheitsgründen nicht zu verlassen.
„Es ist bis jetzt wie eine große Übung“, sagt Theresia Popow-Kraupp, Leiterin des nationalen Influenza-Centers der WHO in Wien. Eine Übung für den Fall, dass irgendwann ein Virus auftaucht, das nicht nur ansteckend wie die Schweine-, sondern auch tödlich wie die Vogelgrippe ist.
Doch von dieser „Übung“ profitiert derweil vor allem die Pharmaindustrie. Kein Staats- und Regierungschef möchte als jener in die Geschichte eingehen, der weder Medikamente noch Impfstoff vorrätig hatte, als es darauf ankam. „Die Regierungen setzen einander unter Druck, indem sie Impfvorräte in unterschiedlichem Ausmaß bestellen“, sagt Geiblinger.
Im Herbst sollen die Staaten mit den heißbegehrten Impfstoffen, auch Vakzine genannt, beliefert werden können. Die österreichische Bundesregierung hat mit Baxter schon vor Jahren einen Vorvertrag für 16 Millionen Impfdosen abgeschlossen. Novartis und GlaxoSmithKline haben den Deutschen zugesagt, im Ernstfall 160 Millionen Dosen zur Verfügung zu stellen. Die Franzosen haben Vakzine im Wert von einer Milliarde Euro geordert. Und die USA haben Pharmafirmen bereits 660 Millionen Euro überwiesen, weitere 880 Millionen Euro sollen folgen. Novartis verhandelt nach eigenen Angaben mit mehr als 35 Regierungen über Lieferungen im Herbst.
Aber auch ein Verkaufsschlager aus dem Jahre 2005 feiert sein Comeback: Tamiflu. Das Pharmaunternehmen Roche konnte seinen Umsatz mit dem Grippemedikament im ersten Halbjahr bereits verdreifachen. Immerhin hatte die WHO zuvor empfohlen, für 20 Prozent der Bevölkerung Grippemittel bereitzuhalten. Schon zum Höhepunkt der Vogelgrippe ließ das Mittel die Kassen klingeln. Damals investierte US-Präsident George Bush auf Anraten seines Verteidigungsministers Donald Rumsfeld in ein Vorsorgeprogramm für 3,8 Milliarden Dollar. „Rumsfeld war bis 2001 Aufsichtsrat und Miteigentümer der Biotechfirma Gilead Sciences. Jener Firma, die Tamiflu entwickelte, ehe Roche 1996 die Rechte zur Herstellung gekauft hat“, schreibt der renommierte österreichische Gesundheitsjournalist Martin Rümmele.
Egal ob Schweine- oder Vogelgrippe, auch dieses Mal soll Tamiflu im Kampf gegen das Virus helfen. Unter Experten gilt das Medikament bereits als Chiffre für einen Verkaufsschlager, der einer strauchelnden Industrie zuverlässige Gewinne beschert. Denn seit den 80er-Jahren werden Kassenschlager immer seltener. Medikamente werden oft nur noch im Detail geändert, um Kosten zu sparen. „Der Großteil neuer Pillen sind keine teuren Innovationen“, sagt Rümmele im Gespräch mit dem Falter. Zwischen 1998 und 2003 seien in den USA etwa 487 Medikamente auf den Markt gekommen. Die nationale Gesundheitsbehörde stufte 78 Prozent davon als nicht besser ein als bereits vorhandene Produkte.
Auch Tamiflu war nicht das erste Medikament seiner Art. Unter anderem führten auch gut vermarktete Studien zum Erfolg. Der Grazer Public-Health-Experte Martin Sprenger kam in einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass von 17 Studien über den Tamiflu-Wirkstoff Oseltamivir, die im Zeitraum zwischen 1999 und 2005 erschienen, ganze zehn Studien direkt von Roche gesponsert waren. Bei weiteren vier war das Unternehmen indirekt beteiligt, und nur bei drei Studien habe es keinen Interessenkonflikt gegeben.
Claudia Wild ist Expertin am Ludwig Boltzmann Institut für Health Technology Assessment in Wien. Sie sagt, dass die Wirkung der Behandlung einer normalen Grippe mit Medikamenten wie Tamiflu in keinerlei Verhältnis zu den Kosten stehe. Die Symptomdauer ließe sich um höchstens einen halben bis zwei Tage verkürzen. Auch zum Thema Impfstoff fällt Wild nicht viel Positives ein: „Noch weiß niemand, wie wirksam die Impfstoffe sein werden.“ Der Blick in die Vergangenheit zeige aber, dass Länder mit sehr hoher Durchimpfungsrate wie die USA dieselbe Sterblichkeit aufweisen würden wie Länder mit geringer Durchimpfungsrate wie Österreich.
Den österreichischen Sozialmediziner Michael Kunze hält dies freilich dennoch nicht davon ab, auf einer Pressekonferenz zu erklären: „Natürlich würde ich mich impfen lassen.“ Vier Jahre zuvor empfahl Kunze, Tamiflu für alle Familienmitglieder „vorrätig“ zu haben. Der Haken: Kunze wurde damals von der Regierung beauftragt, einen Pandemieplan auszuarbeiten. Ebendieses Tamiflu, das später teuer eingekauft wurde, lagert noch heute millionenfach in Bunkern des Bundesheeres – gemeinsam mit nie verwendeten Grippeschutzmasken. „Natürlich profitiert die Industrie von so einer Grippe“, sagt Kunze, doch im Laufe der Jahre würde man gegen solche Vorwürfe immun.
Auch Roche tritt den Vorwürfen im Zusammenhang mit Tamiflu gelassen entgegen. Die Pressestelle verweist unter anderem auf die WHO, welche das Medikament als wirksam gegen das Virus bezeichnet hat. Darüber hinaus könne man nicht von Profitgier sprechen, wenn ein Unternehmen ein wirksames Medikament gegen eine „potenziell schwere Infektionskrankheit“ zur Verfügung stellt. Außerdem habe man seit 2005 insgesamt zehn Millionen Packungen an die WHO gespendet.
Für den Wiener Medizinsoziologen Wolfgang Dür steht dennoch fest: „Die Mediziner haben sich in der Vergangenheit mit der Industrie ins Bett gelegt. Das Resultat ist eine massive Vertrauenskrise.“ Für den Laien seien nur noch Bauchentscheidungen möglich. „Solange Experten nicht in aller Öffentlichkeit mit Mundschutz rumlaufen, ist eine rationale Entscheidung nicht mehr möglich.“ Denn ihre Glaubwürdigkeit sei längst verspielt. Dem möchte Kunze gleich mit gutem Beispiel entgegentreten: „Ich habe Tamiflu und Relenza zuhause. Und um Ihrer Frage zuvorzukommen: Ich hab beide gekauft und nicht geschenkt bekommen.“
bild flickr.com von mugley
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